Neben Orchideen, die das ganze Jahr beliebt sind, ist die Weihnachtszeit die Domäne von Wolfsmilch- und Kakteengewächsen. Die Rede ist hier von Weihnachtssternen und von Weihnachtskakteen.

Euphorbia pulcherrima – der Trick mit den falschen Blüten

Der Gattungsname der botanischen Bezeichnung Euphorbia pulcherrima sagt als Superlativ von pulchra, lat. schön, eigentlich schon alles über diese Pflanze, nämlich, die schönste aller Wolfsmilchgewächse. Gemeint damit sind die auffällig, meist rot gefärbten Hochblätter, die die unscheinbare Blüte umgeben. Mir persönlich gefällt das alte Synonym Poinsettie, nach dem Pflanzenfreund und amerikanischen Botschafter in Mexiko, Joel Roberts Poinsett, am besten.

Der natürliche Ursprung dieser Pflanzen ist in Mittelamerika von Mexiko bis Guatemala und kam in der Mitte des 19. Jahrhunderts über die USA nach Europa. Zuerst wurden sie nur in botanischen Gärten zur Schau gestellt, ab der 1950er Jahre erfreuten diese auffälligen und exotischen Pflanzen in großen Mengen die Menschen zur Weihnachtszeit.

Der Klassiker ist eigentlich der rote Weihnachtsstern, aber auch weiße, rosa und lachsfarbene Exemplare finden ein temporäres Heim. Nicht alle kommen mit dieser Pflanze zurecht. 

Es gibt einige Dinge, die Sie beachten sollten. Der Simply Garden Tipp:

Weihnachtssterne sind kälteempfindlich, bedenken Sie dies beim Kauf und beim Transport nach Hause. Weihnachtssterne mögen feuchte Erde, aber keine Staunässe. Sorgen Sie, dass das Wasser gut aus dem Topf abfließen kann und sich nicht staut.

Weihnachtssterne können bei trockener Luft Spinnmilben, Trauermücken und die Weiße Fliege bekommen, vermeiden Sie die Nähe von Heizkörpern und direktes Sonnenlicht. Beobachten Sie die Pflanzen und verwenden bei Bedarf biologische Pflanzenschutzmittel und Gelbtafeln.

Schneiden Sie die Pflanzen nach dem Verblühen stark zurück. Dadurch verzweigt sich die Pflanze und bildet zu den nächsten Weihnachten wieder dichte Hochblätter aus.

Weihnachtssterne sind Kurztagspflanzen, das heißt, sie bilden die Blüten nur aus, wenn die Dunkelheit mindestens 14 Stunden andauert. Deshalb verdunkeln die Gärtnereien ab Oktober ihre Weihnachtssternkulturen.

Wie alle Wolfsmilchgewächse hat auch der Weihnachtsstern einen giftigen, milchigen Pflanzensaft, der bei Verletzungen oder beim Schnitt der Pflanze austritt. Es kann bei Berührung mit den Pflanzenteilen auch zu allergischen Hautreaktionen kommen.

Schlumbergera x buckleyi – ein Kaktus, der nicht sticht

Der Name Weihnachtskaktus bezieht sich so wie beim Weihnachtsstern auf die Blütezeit. Der Auslöser für die Blütenbildung sind trockene Witterung, kürzer werdende Tage und ein Absinken der Temperatur. Auch wenn sie nicht so aussehen, gehören Weihnachtskakteen tatsächlich zu der Kakteenuntergruppe der Rhipsalideae. Diese wachsen als Aufsitzerpflanzen auf Bäumen oder Wurzeln auf und in Steinen. Dass diese Kakteengattung keine Dornen hat, nehmen wir beim Umpflanzen wohltuend zur Kenntnis. Der Gattungsname Schlumbergera ist eine Hommage an den französischen Kakteensammler  Frédéric Schlumberger.

Weihnachtskakteen sind in der Pflege unproblematisch und können mit der Zeit zu imposanten Exemplaren heranwachsen. Als kriechende und hängende Pflanzen fühlen sie sich in Ampelgefäßen oder auch in säulenförmigen Töpfen wohl.

Einige Tipps von Simply Garden für eine lange Beziehung mit Weihnachtskakteen:

  • Vermeiden Sie Staunässe, lassen die Erde immer etwas abtrocknen.
  • Verwenden Sie abgestandenes kalkarmes Wasser und düngen mit einem speziellen Kakteendünger.
  • Stellen Sie die die Pflanzen ab Oktober kühl und gießen weniger.
  • Manchmal bekommen Weihnachtskakteen Wollläuse, die sich mit einem gebrauchsfertigen Pflanzenschutzmittel auf Rapsölbasis gut entfernen lassen.
  • Sollte der alte Topf zu klein geworden sein, verwenden Sie beim Umpflanzen ein durchlässiges Kakteensubstrat, oder entscheiden sich für den Umstieg auf das Lechuza Pflanzsystem mit einem mineralischen Pflanzsubstrat.

Ein Rückschnitt der Pflanzen ist nicht notwendig. Sie können jedoch aus ihrer Mutterpflanze durch Abnehmen von Stecklingen neue Weihnachtskakteen ziehen. Die Zeit nach der Blüte ist dazu am besten geeignet. Schneiden Sie mit einem scharfen und sauberen Messer ein bis drei Blattglieder von der Mutterpflanze, lassen die Schnittfläche zwei Tage abtrocknen und stecken drei Stecklinge zusammen in einen kleinen Topf mit einem durchlässigen Erde/Sandgemisch. Nach vier bis sechs Wochen haben sich die ersten Wurzeln gebildet.

Der Weihnachtskaktus fühlt sich an einem hellen, jedoch nicht sonnigen Ort am wohlsten.

Wem die Entscheidung zwischen diesen beiden Pflanzen schwer fällt, findet sicherlich für beide einen geeigneten Platz.

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