Einleitung & Gefährdung

Amphibien sind die ursprünglichste Form aller heute nicht ausschließlich im Wasser lebender Wirbeltiere. Nach Charles Darwins Evolutionstheorie entwickelte sich das erste Amphibium aus einem Fisch-ähnlichem Tier. Dieses Ur-Amphibium war das erste Lebewesen mit 4 von Knochen gestützten Beinen, mit denen es sich außerhalb des Wassers fortbewegen konnte. Ein völlig neuer Lebensraum war erschlossen und die Evolution schritt voran – Dinosaurier, Reptilien, Vögel, Säugetiere und sogar die Menschen entwickelten sich über lange Zeit. Die rezent lebenden Amphibien haben sich allerdings nicht mehr so stark weiterentwickelt und ähneln dem Ur- Amphibium heute noch.

Viele Millionen Jahre hat sich die Strategie der Lurche bewehrt. Umso beunruhigender ist es, dass zurzeit weltweit ein großes Amphibiensterben zu beobachten ist. Nicht nur weniger bekannte Arten wie die Wechselkröte (Bufotes viridis), sondern auch der beliebte Feuersalamander (Salamandra salamandra) kämpfen um ihr Überleben.

Lebensraum Garten

Im Frühjahr, wenn die Temperaturen langsam steigen und es vermehrt regnet erwachen die Tiere aus der Winterruhe und begeben sich auf die Suche nach einem geeigneten Sommerrevier, wo sie Partner und Laichplatz vorfinden. Auf dieser sogenannten Krötenwanderung sterben alljährlich viele Tiere, wenn sie beim Versuch Straßen zu überqueren den zahlreichen Autos zum Opfer fallen. Naturschützer helfen jedes Jahr in aufwendiger Art und Weise möglichst vielen Individuen über die Straßen.

Auch jeder Gartenbesitzer kann einen wichtigen Beitrag leisten. Ein kleiner Gartenteich reicht aus um beispielweise Teichfrosch (Pelophylax klesculentus), Seefrosch (Pelophylax ridibundus), Springfrosch (Rana dalmatina) und Erdkröten (Bufo bufo) aber auch Teichmolchen (Lissotriton vulgaris) und eventuell Kammmolchen (Triturus cristatus) einen Platz zum Laichen geben. Bei der Errichtung eines Teiches sollte beachtet werden, dass zumindest eine Uferseite flach ausläuft, um den Tieren den Ein- und Ausstieg ins Gewässer zu ermöglichen. Zudem sind auch kleinere offene Stellen zum Aufwärmen und eine Deckung bietende Ufervegetation wichtige Parameter. Außerdem sollte der Teich in einem sonnigen bis halbschattigen Teil des Gartens errichtet werden.

Es ist verboten, Tiere zu fangen und in den eigenen Garten zu übersiedeln. Aber keine Sorge, ist der Teich erst einmal fertig werden spätestens im Frühjahr bei der nächsten Krötenwanderung die Tiere auch zu Ihnen kommen. Um die neuen Mitbewohner auch langfristig glücklich zu stellen, sollte auf den Besatz mit Fischen verzichtet werden- diese ernähren sich bevorzugt von Amphibienlaich und Kaulquappen. Außerdem ist das Verwenden von Giften zur Unkraut- und Insektenbekämpfung ein Tabu, denn dieses nehmen die Tiere über die Haut auf. Auch geringe Mengen, die in den Teich gelangen reichen aus um Krankheiten auszulösen und sogar zum Tod führen können.

Abgesehen von der Bereitstellung eines Laichgewässers gibt es noch andere erwähnenswerte Maßnahmen zum Schutz der Tiere.  Stein-, Totholz- und Laubhaufen bieten den Tieren wichtige Verstecke, um tagsüber zu verweilen und eventuell werden diese auch als Überwinterungsquartier genutzt. Auch dichte Hecken und Büsche können als Tagesunterschlupf ausreichend Schutz bieten. In diesem Fall sollte man beim Rasenmähen daran denken und einen schmalen Streifen Wiese um die Büsche stehen lassen. Kellerschächte, Kellertreppen, Brunnen oder dergleichen können verhängnisvolle Fallen darstellen- halten Sie diese unzugänglich bzw. installieren Sie geeignete „Amphibientreppen“, um den Tieren einen Ausweg zu bieten.

Bevor Sie den ersten Spatenstich machen klären Sie mit ihren Nachbarn jedoch, ob diese sich auch vom nächtlichen Froschkonzert faszinieren lassen können- dann steht dem eigenem kleinen Amphibienschutzgebiet nichts mehr im Weg.

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