Kompost – Das Gold des Gärtners

Die Evolution hat viel Zeit gehabt, zu üben. Noch ehe der Mensch als Homo sapiens auf der Bildfläche erschien, mussten sich die Pflanzen in einem Kreislaufsystem selbst ernähren. Sie keimten, wuchsen, oft viele Jahre, verloren in dieser Zeit Blätter und Zweige und irgendwann starben sie. Sie fielen um und vermoderten. Dieses Ergebnis der Zersetzung von organischen Materialien ist wertvoller Humus – eine natürliche Quelle von Nährstoffen für die Pflanzen.

Der Komposthaufen

Diese Vorgänge machen wir, Menschen, die natürliche Ressourcen sinnvoll nutzen möchten, uns zu Nutze. Doch was passiert bei der Verrottung organischer Substanzen? Sie zerfallen nicht einfach so in Nährstoffe und Erde. Mit dem Herabfallen eines Blattes mit dem Boden setzt sich ein komplexer Vorgang in Gang. Tierische und pflanzliche Bodenlebewesen befallen nun das Blatt, zerkleinern es und spalten es in pflanzenverfügbare Stoffe auf.

Ein uns allen bekannter Bodenarbeiter ist der Regenwurm und sein Verwandter, der Kompostwurm. Sie sind vorwiegend nachtaktiv und fressen dabei Substrat und ganz oder teilweise verrottete Pflanzenteile. Dabei nehmen sie auch Bakterien, Pilzsporen und zahlreiche Einzeller mit der Nahrung auf und scheiden diese gemeinsam mit den aufgenommen Bodenbestandteilen nach der Verdauung wieder aus. Durch ihre Grabtätigkeit lockeren sie die Erde und ermöglichen es, dass Sauerstoff auch in tiefere Schichten eindringen kann. All das kostet uns nur ein wenig Zuwendung, die Würmer zahlen es uns vielfach zurück.

Den natürlichen Vorgang der Verrottung machen wir uns mit dem Kompostieren konzentriert zu Nutze. Wir müssen dabei nur einige Regeln einhalten.

Materialien, die auf den Kompost dürfen:

Alle organischen ungekochten Küchenabfälle, wie Gemüse und Obstreste
Rasenschnitt, Laub, abgeschnittene Zweige von Gehölzen und Stauden, herabgefallene Früchte

Materialien, die auf keinen Fall auf den Kompost dürfen:

Katzenstreu und Hundekot, gekochte und salzige Speisereste wie Fleisch, Wurst, Gemüse
Von tierischen und pilzlichen Schadorganismen befallene Pflanzenteile
Nicht verrottbare Materialien wie Kunststoffe und Metalle, Medikamente und Pflanzenschutzmitteln

Aufbau eines Komposthaufens oder einer Kompostkiste

Der Unterschied zwischen Komposthaufen und Kompostkiste ist nur die Einfassung, der Aufbau ist gleich.

Wenn wir einen neuen Haufen anlegen, beginnen wir mit einer Schichte aus Zweigen. Sie sorgen dafür, dass auch der untere Bereich mit Sauerstoff versorgt wird. Dann bringen wir die anfallenden Materialien Schichte für Schichte auf, wobei die einzelnen Schichten nicht zu hoch werden sollten. Speziell Grasschnitt und Laub neigt dazu, sich zu verdichten und die Sauerstoffzufuhr zu verhindern. Dann kommt es zu einer unerwünschten Fäulnis, was wir dann auch an dem unangenehmen Geruch merken. Wenn wir diese feuchten Schichten mit Holzhäcksel mischen, können wir solche unerwünschten Vorgänge verhindern. Zwischen den einzelnen Lagen können wir auch dünne Schichten mit Erde aus dem Garten einstreuen. Um den Kompostiervorgang zu beschleunigen, sollten wir fertigen Kompost in die Schichten einarbeiten, dann sind die darin enthaltenen Mikroorganismen ein kostenloser und wertvoller Kompostbeschleuniger. Mit dem Einsatz von Kompostwürmern können wir das Ergebnis eines wertvollen und nachhaltigen Pflanzendüngers natürlich beschleunigen.

Je nach Zusammensetzung ist der Kompost nach einem halben bis zu einem Jahr gebrauchsfertig und kann als Dünger und Bodenverbesserungsmittel in den Boden eingearbeitet werden.

Besonders praktisch sind zwei Komposthaufen, damit haben wir jedes Jahr einen fertigen Kompost und wir haben auch immer Material zum Impfen des neuen Komposts.

Tipp:

Streuen Sie vor jedem Anlegen einer neuen Schichte bereits verrotteten Kompost oder gekauften Wurmkompost auf die untere Schichte, das bringt die hilfreichen Mikroorganismen genau dorthin, wo sie ihr nützliches Werk vollbringen sollen.

Vermigrand in Absdorf:

Die Firma Vermigrand in Absdorf im Tullnerfeld beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Produktion von Würmern und Wurmkompost.

Die kommerzielle Wurmzucht hat sich ursprünglich mit der Produktion von Köderwürmern für das in den USA beliebte Angeln entwickelt. Daraus entstand als ein Nebenprodukt die Verwertung des Wurmkompostes und der Verkauf der Würmer als biologische Kompostbeschleuniger, das sich besonders bei nachhaltig und biologisch gärtnernden Menschen als beliebte Methode zur Versorgung ihrer Pflanzen erwiesen hat.  Grundsätzlich eignen sich Kompostwürmer für den Einsatz im Komposthaufen besser, da sie die bei der Verrottung auftretenden höheren Temperaturen besser tolerieren als Regenwürmer. Einmal mit Würmern geimpft, können diese Wurmkulturen über die Gabe mit dem jeweils fertigen Kompost über viele Jahre nützliche Dienste für uns und die Umwelt leisten.

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